Fachartikel

Von 1997 bis 2013 erschienen Artikel von mir in den Fachzeitschriften PC Praxis, Foto Praxis, Video Praxis und der Photoshop Praxis sowie der Business Praxis. Nachfolgend finden Sie alle erschienenen Artikel aufgelistet. Eine kurze Beschreibung zeigt Ihnen, worum es in dem Artikel geht. Klicken Sie einfach auf den Link, um den gesamten Artikel zu lesen. Die Bilder in den Artikeln sind mit vergrößerten Darstellungen verknüpft.

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Tipps zur Bildretusche

Tipps zur Bildretusche

Digitales Trickstudio:
Heft 04/2006 (S. 96) 4 Seiten

Digitale Bildbearbeitung

Es gibt verschiedene Gründe, warum Fotos nachträglich retuschiert werden müssen. Ob Sie Staub entfernen wollen, der sich auf dem Sensor abgelagert hat, oder ob störende Bildelemente entfernt werden sollen. Die Aufgabenstellungen sind vielfältig. Wir zeigen Ihnen, wie es geht

Sie haben sehr unterschiedliche Möglichkeiten, Bilder zu retuschieren. Vom Entfernen von Staub bis zum Verändern von Bildern ist alles möglich. Die Bildbearbeitungsprogramme bieten für diese Aufgabenstellungen unterschiedliche Werkzeuge an. Dabei ist es im Prinzip egal, welches Bildbearbeitungsprogramm Sie verwenden - die Vorgehensweise ist überall beinahe identisch. Wir nutzen für unseren Workshop Photoshop Elements, das sehr weit verbreitet ist.

Sensorverschmutzung eliminieren

Bei der Fotografie mit digitalen Spiegelreflexkameras ist es manchmal eine Krux: Durch das Wechseln der Objektive kann Staub in das Gehäuse gelangen, der sich dann auf dem Sensor ablagert. Einige Hersteller versuchen bereits, dem Staub mit automatischen Reinigungsmethoden entgegenzuwirken. Leider werden die Verunreinigungen meist zu spät bemerkt, weil man bei der Bildkontrolle im kleinen LCD-Monitor nichts erkennt.

Staub ganz groß

Da die Sensoren sehr klein sind, wirken sich bereits Staubkörner stark aus. Sie erscheinen als große unscharfe Flecken im Bild. Solange Sie detailreiche Motive fotografieren, werden die Punkte aller Wahrscheinlichkeit nach nicht auffallen. Bei einfarbigen Flächen sind sie aber deutlich zu sehen. Daher sollten Sie die störenden Flecken entfernen. Noch schlimmer sind Fussel. Die "Fäden" wirken ebenfalls hässlich und müssen per Retusche nachträglich aus dem Bild entfernt werden. Einige Kameras bieten Optionen zum automatischen Entfernen der Fussel und Staubkörner an. Dazu wird ein Referenzbild einer weißen Fläche fotografiert, das als Vergleich herhalten soll. Die Praxis zeigt aber, dass diese Verfahrensweise nicht sehr zuverlässig arbeitet. Das liegt daran, dass sich Fussel beispielsweise beim Kameratransport natürlich auch verlagern. Dann muss man andauernd neue Referenzbilder anfertigen, was ja auch nicht der Sinn der Sache sein kann.

Fazit

Bilder zu retuschieren, ist gar nicht so schwer, wie man immer glaubt, und hat auch nicht immer etwas mit Fälschung zu tun. Schon Staub auf dem Bild macht keinen guten Eindruck und sollte entfernt werden.

Staubkörner aus dem Bild entfernen

Staubkörner, die sich auf dem Sensor befanden, werden als unscharfe Punkte abgebildet. Sie sind nicht immer sofort zu entdecken. Es kommt auf das Motiv an, ob sie negativ auffallen oder nicht. Ist an der Stelle eine helle Fläche im Bild, wird das Staubkorn auffallen - ist die Position eher mit dunklen Teilen des Motivs verdeckt, sehen Sie das Staubkorn vielleicht nicht oder nur schwach. So sehen Sie beim ersten Bild den Fleck deutlich - beim zweiten dagegen fast gar nicht.

Schritt 1

Tipps zur Bildretusche

Vor einem hellen Hintergrund fällt das Staubkorn auf, das bei der Aufnahme auf dem Sensor vorhanden war.

Schritt 2

Tipps zur Bildretusche

Im dunklen Balken ist das Staubkorn kaum zu erkennen. Eine Bearbeitung ist in solchen Fällen nicht zwingend erforderlich.

Schritt 3

Tipps zur Bildretusche

Für derartige Korrekturen ist der Kopierstempel das geeignete Werkzeug. Sie müssen aber aufpassen, dass Sie die passende Werkzeugspitzengröße und -art auswählen. Beim Beispiel muss man darauf achten, dass das Muster nicht zerstört wird, wenn man den Fleck wegretuschiert. Die passende Größe hängt stark von der verwendeten Bildgröße ab - in unserem Beispiel waren 30 Pixel die richtige Wahl.

Schritt 4

Tipps zur Bildretusche

Nach dem "Zustempeln" des Flecks sollte die Retusche nicht zu erkennen sein - das Muster ist heil geblieben. Bei solchen Korrekturen reichen einzelne Mausklicks aus, um ein ordentliches Ergebnis zu erhalten. Daher sollten Sie die Mühe nicht scheuen, und prüfen, ob Verunreinigungen zu entfernen sind.

Teile aus dem Bild entfernen

Es kommt öfter vor, dass störende Bildteile im Foto zu sehen sind. Ein Beispiel sind Stromleitungen. Sie können beim Fotografieren natürlich nicht vermeiden, dass diese im Bild erscheinen. In solchen Fällen bietet sich die nachträgliche Bearbeitung an, um die störenden Teile aus dem Bild zu eliminieren. Auch in das Bild ragende Äste von Bäumen müssen hin und wieder aus der Aufnahme entfernt werden. Probieren Sie, ob es hilft, beim Fotografieren einen Schritt zur Seite zu gehen, damit solche Teile nicht im Bild sind. Klappt dies nicht, muss die Bildbearbeitung herhalten.

Schritt 1

Tipps zur Bildretusche

Bei derartigen Aufgabenstellungen ist es sinnvoll, die 100-%-Ansichtsgröße einzustellen, um die Veränderungen gut beurteilen zu können. Klicken Sie daher doppelt auf das Lupensymbol in der Werkzeugleiste, um die Ansichtsgröße schnell zu wechseln.

Schritt 2

Tipps zur Bildretusche

Neben dem Kopierstempel verfügt Photoshop Elements über ein weiteres Werkzeug, mit dem Sie solche Aufgabenstellungen erledigen können. Den Reparaturpinsel finden Sie in einem Flyoutmenü. Er arbeitet ähnlich wie der Kopierpinsel. Im Gegensatz zum Kopierpinsel bleiben hierbei aber die Strukturen des übermalten Bereichs erhalten. Sie müssen von Fall zu Fall entscheiden, welches der Werkzeuge besser für die jeweilige Aufgabenstellung geeignet ist. Im Gegensatz zum Kopierstempel haben Sie im "Modus"-Listenfeld verschiedene Optionen zur Verfügung, wie der übermalte Bereich behandelt werden soll. Die Wahl einer geeigneten Werkzeugspitze entspricht der Verfahrensweise beim Kopierstempel. Auch hier ist es besser, wenn Sie einen weich auslaufenden Rand verwenden, damit die Veränderungen weniger deutlich auffallen.

Schritt 3

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Wenn Sie sich der Hauskante nähern, sollte eine deutlich kleinere Werkzeugspitze zum Einsatz kommen - beispielsweise mit einer Größe von 10 Pixeln. Um präzise arbeiten zu können, vergrößern Sie die Ansicht. 200 % ist dabei eine gute Wahl. Arbeiten Sie sich Stück für Stück voran, bis von dem Stromkabel nichts mehr zu sehen ist.

Schritt 4

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So lassen sich derartige Aufgabenstellungen ebenfalls sehr schnell und unkompliziert erledigen - zumindest dann, wenn das Stromkabel vor einem harmonisch gefärbten Hintergrund verläuft. Sind dagegen im Hintergrund diffizile Strukturen vorhanden, muss sorgfältiger mit einer kleinen Werkzeugspitze gearbeitet werden, damit die Retusche nicht erkennbar ist.

Sensorschmutz aus dem Bild entfernen

Welches Bildbearbeitungsprogramm Sie verwenden, ist prinzipiell völlig egal - die notwendigen Arbeitsschritte sind praktisch bei allen gängigen Bildbearbeitungsprogrammen identisch. Wir wollen Ihnen die nötigen Arbeitsschritte mit Photoshop Elements vorstellen, da dieses Programm sehr weit verbreitet ist.

Schritt 1

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Starten Sie das Programm und öffnen Sie mit der Funktion "Datei/Öffnen" das betreffende Bild. Wenn Sie Ihre Bilder mit dem Album von Photoshop Elements verwalten, können Sie das betreffende Bild auch im Album markieren und dann die Funktion "Bearbeiten/Gehe zu Standardeditor" aufrufen. Damit wird der Editor gestartet und das betreffende Bild automatisch geöffnet.

Schritt 2

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Stellen Sie eine Darstellungsgröße ein, bei der die Fehler gut zu erkennen sind - beispielsweise 100 %. Sie erreichen die Originalgröße am schnellsten mit einem Doppelklick auf das Lupensymbol in der Werkzeugleiste. Scrollen Sie mit den Scrollbalken zum ersten Fehler. Um das Bild vollständig im Arbeitsfenster anzuzeigen, kann dagegen ein Doppelklick auf das Handsymbol verwendet werden. Ist das Handsymbol aktiviert, werden in der Optionsleiste auch entsprechende Schaltflächen angezeigt.

Schritt 3

Tipps zur Bildretusche

In vielen Fällen wird der "Kopierstempel" das passende Werkzeug sein, um die Fussel und Staubkörner zu entfernen. Nach dem Aufruf des Werkzeugs werden in der Optionsleiste verschiedene Optionen bereitgestellt. So muss zunächst die Art und Größe der Werkzeugspitze eingestellt werden. Wie groß man die Werkzeugspitze einstellen sollte, hängt von der Größe des Ausgangsbilds ab. In unserem Beispiel (es wird ein 6-Megapixel-Bild korrigiert) haben wir 100 Pixel eingestellt. Wichtig ist die Auswahl der geeigneten Werkzeugspitzenform. Sie sollten unbedingt eine Werkzeugspitze mit einem weich auslaufenden Rand auswählen, damit an den Kanten die Bearbeitung nicht auffällt. Sie finden im ersten Listenfeld der Optionsleiste diverse Vorgaben.

Schritt 4

Tipps zur Bildretusche

Vor dem Retuschieren haben Sie sicherlich schon etwaige Bildoptimierungen vorgenommen, um beispielsweise Kontrast oder Farbsättigung anzupassen. Wenn Sie dabei mit Einstellungsebenen gearbeitet haben - was Sie stets tun sollten, um flexibel zu bleiben - müssen Sie nun im "Ebenen"-Palettenfenster die Hintergrundebene markieren. Alle Änderungen, die Sie am Bild vornehmen, werden nämlich an der aktuellen Ebene durchgeführt.

Schritt 5

Tipps zur Bildretusche

Legen Sie den Bereich fest, der kopiert werden soll. Klicken Sie dazu an einer Stelle an der das Bild keine Fehler zeigt, mit gedrückter Alt-Taste. Die Stelle sollte knapp neben dem Bildfehler liegen. Mit dem Anklicken legen Sie den so genannten Ursprungspunkt fest. Wenn Sie dann mit der linken Maustaste auf den Fussel klicken, wird dieser mit dem Bildinhalt des Ursprungspunkts übermalt. Das Kreuz kennzeichnet dabei den Ursprungspunkt - am Kreis erkennen Sie die Größe der Werkzeugspitze. Tupfen Sie nun Stück für Stück den Fussel zu. Alternativ kann der Bildfehler auch übermalt werden, indem Sie die linke Maustaste gedrückt halten. Soll eine neue Stelle als Ursprungspunkt festgelegt werden, klicken Sie die gewünschte neue Position mit gedrückter Alt-Taste an.

Schritt 6

Tipps zur Bildretusche

Scrollen Sie durch das Bild und suchen Sie nach weiteren Bildfehlern. Um die Bildfehler gut zu erkennen, ist eine große Darstellungsgröße nötig.

Schritt 7

Tipps zur Bildretusche

Mit diesen wenigen Minuten Arbeitszeit werden Sie die lästigen Fussel los. So sieht das Ergebnis gleich professioneller aus.

Bildinhalte per Retusche verändern

Wenn Sie sich heutzutage Fotos in der Yellow Press ansehen, sollten Sie sie skeptisch beurteilen - nicht immer ist den eigenen Augen zu trauen. Was Sie sehen, muss nicht unbedingt dem aufgenommenen Foto entsprechen. Seit die Bildbearbeitung Einzug in die Redaktionen gehalten hat, wird fast jedes Bild mehr oder weniger stark bearbeitet. So lassen sich schnell Falten entfernen. Personen können ebenso leicht per Bildbearbeitung an andere Orte verfrachtet werden. Wir haben ein einfacheres Beispielbild ausgesucht, um dies zu demonstrieren. In diesem Fall sollen erste Makel an einer Blüte mithilfe von Photoshop entfernt werden. Dabei gehen wir davon aus, dass die normalen Bildoptimierungen (Kontrast/Helligkeit/Farbsättigung/Schärfe) bereits erledigt sind.

Tipps zur Bildretusche

Schritt 1

Tipps zur Bildretusche

Das Werkzeug der Wahl sollte hierbei der Kopierstempel sein. Damit lässt sich die Aufgabenstellung am schnellsten und saubersten erledigen. Zur optimalen Beurteilung der Änderungen wechseln Sie zur 100-% -Ansicht. Scrollen Sie mit den Balken am Rand des Arbeitsfensters zur ersten zu ändernden Position. Für solche Aufgaben ist die richtige Wahl der Werkzeugspitze von großer Bedeutung. Für die ersten Korrekturen wurden eine Größe von 30 Pixeln und ein weicher Rand eingestellt.

Schritt 2

Tipps zur Bildretusche

Das Festlegen eines geeigneten Ursprungspunkts ist elementar wichtig für solche Retuschearbeiten. Um ein Loch im Blütenblatt zu schließen, muss eine Stelle als Ursprungspunkt verwendet werden, an der die benötigte Struktur zu sehen ist. Falls nach dem Zutupfen ein falsches Aussehen entsteht, verwenden Sie einfach die Tastenkombination Alt-Z, um den letzten Arbeitsschritt zurückzunehmen. Legen Sie dann einen neuen Ursprungspunkt fest und machen Sie einen zweiten Versuch. Dass Sie bei derartigen Aufgabenstellungen sehr häufig einen neuen Ursprungspunkt bestimmen müssen, ist völlig normal. In dieser Abbildung sehen Sie drei Stadien der Korrektur. Links wird die Aufnahme des Ursprungspunkts, in der Mitte der Beginn der Korrektur und rechts das erste Ergebnis gezeigt.

Schritt 3

Tipps zur Bildretusche

Achten Sie darauf, dass auf dieselbe Art und Weise natürlich auch das Loch im Schatten beseitigt werden muss, damit die Retusche nicht auffällt. Je nachdem, wie groß die zu korrigierende Stelle ist, kann es auch häufiger nötig sein, die Größe der Werkzeugspitze anzupassen. Tippen Sie den gewünschten Wert einfach in das "Größe"-Eingabefeld in der Optionsleiste ein. Das ist schneller, als wenn Sie eine neue Werkzeugspitze aus der Vorgabenliste auswählen.

Schritt 3

Tipps zur Bildretusche

Arbeiten Sie sich so Stück für Stück voran und tupfen Sie die anderen beschädigten Partien der Blütenblätter zu. Variieren Sie Werkzeugspitzengröße und den Ursprungspunkt, sodass die Veränderungen nicht auffallen.

Schritt 5

Tipps zur Bildretusche

Nun müssen Sie sich entscheiden, wie viel Aufwand Sie beim Ausbessern der Blütenblätter betreiben wollen. Wenn Sie viel Arbeitszeit in das Bild hineinstecken möchten, erstellen Sie Auswahlbereiche, um heile Blätter zum Kopieren auf kaputte Blätter einzusetzen. Der Auswahlbereich sollte dabei in etwa zur zu korrigierenden Fläche passen. Ein mögliches Beispiel sehen Sie abgebildet.

Schritt 6

Tipps zur Bildretusche

Damit die Veränderung anschließend nicht auffällt, sollten Sie den Auswahlbereich mit einer weichen Auswahlkante versehen. Verwenden Sie dazu die Funktion "Auswahl/Weiche Auswahlkante". Geben Sie - je nach Größe des Ausgangsbilds - einen geringen "Radius"-Wert ein. Bei unserer Bildgröße sind 2 Pixel ein guter Wert.

Schritt 7

Verschieben Sie anschließend den Auswahlbereich auf die neue Position. Dies erledigen Sie am leichtesten, indem Sie mit der linken Maustaste in den Auswahlbereich klicken und ihn mit gedrückter Alt- und Strg-Taste auf die gewünschte neue Position schieben. Ist die Position erreicht, kann die Auswahl mit der Funktion "Auswahl/Auswahl aufheben" entfernt werden.

Schritt 8

Tipps zur Bildretusche

Wenn danach noch "Löcher" in der Blattkante zu sehen sind, entfernen Sie diese auf die bereits bekannte Art und Weise mit dem Kopierstempel. Nun können Sie sich Blatt für Blatt voranarbeiten, bis alle Blütenblätter restauriert sind.

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